Dienstag, 20. November 2018

Handbike oder Spekulatius?


Bildbeschreibung: Handbike-Fahren - das heißt, Freiheit und Geschwindigkeit erleben.
Auf dem Foto bin ich auf einem Handbike bei einer Probefahrt zu sehen.

Dass ich eine lahme Ente bin, weiß ja inzwischen fast jeder. Aber es gibt ein paar mehr Herausforderungen als Treppen, denen ich mich im Alltag stellen muss, um mich gesund und wohl zu fühlen. So kämpfe ich zum Beispiel darum, jedes zusätzliche Kilo zu vermeiden, um mich beim Laufen nicht noch mehr zu behindern. Aber damit nicht genug habe ich mir im Laufe der Jahre auch ein paar Unverträglichkeiten zugelegt, die - insbesondere, wenn man wie ich viel auf Reisen ist und sich auf Bahnhöfen rumtreibt - nicht einfach zu handhaben sind. Und ehrlich gesagt, in den letzten Wochen habe ich nicht ganz so diszipliniert gelebt wie gewöhnlich. Die Waage steht zwar drohend im Schlafzimmer, aber ich mache momentan einen Bogen drumherum und gestatte mir zu viele Ausnahmen. ´Ab morgen´, rede ich mir dann immer ein. Aber ich merke, ich bin unentschlossen.

Bildbeschreibung: Lügt die Waage oder will sie mich ärgern?
Auf dem Bild ist eine Waage in einem alten Design zu sehen, die etwa ein Kilogramm anzeigt.

Gerade als ich gestern auf der Couch sitze und von diesen leckeren selbst gebackenen Keksen esse, klingelt mein Handy. "Ich bin der Kundenberater für Mecklenburg-Vorpommern von dem Handbike, das Sie sich auf der Messe in Düsseldorf ausgesucht haben. Ich würde gern am Freitag bei Ihnen vorbeikommen und eine Probefahrt mit Ihnen machen", höre ich am anderen Ende der Leitung eine freundliche Stimme. "Würde das am Freitag für Sie passen?" Ach du grüne Neune, durchfährt es mich. Damit habe ich gar nicht gerechnet. Ich will doch am Wochenende nach Usedom fahren. Dort habe ich am Samstag einen wichtigen Termin. "Leider nein", entgegne ich bedauernd, "ab Freitag bin ich in der Hansekogge in Koserow." "Ach, das ist kein Problem", bekomme ich zur Antwort, "ich kann auch nach Koserow kommen. Am Samstagvormittag könnten wir uns vor Ort treffen." Ich bin begeistert und sage zu.

Nachdem ich den Hörer aufgelegt habe, schießen die Gedanken durch meinen Kopf. Jetzt wird es ernst. Spätestens seit ich im Sommer noch einmal mit dem Handbike einer Freundin gefahren bin, auf der REHACARE in Düsseldorf weitere verschiedene Modelle ausprobiert und irgendwann mit einem Freund eine Wette darüber abgeschlossen habe, ob es mir im nächsten Jahr gelingen wird, stolze Besitzerin eines solchen Gefährtes zu sein, bin ich fest entschlossen, alles dafür zu tun, und habe mich eigentlich auch schon für ein bestimmtes Modell entschieden. Mein Ziel, meine Sehnsucht ist es, meinen Aktionsradius zu erweitern, draußen - in der Natur, am Wasser - unterwegs zu sein. Die Freiheit zu spüren, unabhängig zu sein. Geschwindigkeit zu erleben. Das ist etwas anderes als langsam spazieren zu gehen. Und ich will im Sommer 2019 durch die Mecklenburger Landschaften fahren, Orte erkunden und sie und die dazugehörigen Hotels und Kulturangebote auf ihre Barrierefreiheit testen. Ich will darüber erzählen, schreiben.

Bildbeschreibung:  Auf dem Foto sieht man eine Stulle mit Avokadocreme, grünem Salat, Kräutern und Radieschen.

Immerhin bin ich vor ein paar Tagen bereits im Sanitätshaus gewesen und habe schon einmal die Sitzbreite meines Hinterns vermessen lassen. Doch bin ich überhaupt fit genug? Werde ich es schaffen, an einem Tag viele Kilometer zu schrubben, um von einem Ort zum anderen zu gelangen? Fakt ist, ich muss etwas für mich tun. Mehr als bisher. Ab sofort wird sich - wieder - gesund ernährt. Jetzt ist Schluss mit lustig.


Das Ziel ist klar!
Bildbeschreibung: Ich teste ein Handbike auf der Messe in Düsseldorf.



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